Eine 35-jährige Krankenschwester stellt sich zur Aufnahme in ein Psychotherapieprogramm vor, sie berichtet offen über ihre Probleme und ist sehr rasch gut im Kontakt. Ihre größten Probleme seien extreme Anspannungszustände und starker Selbsthass, die meist gleichzeitig und von ihr unvorhersehbar aufträten. Diese Probleme bestünden, seit sie in ihrer Kindheit über einen langen Zeitraum von einem Verwandten regelmäßig sexuell missbraucht worden sei.
Um ihre Anspannung zu regulieren, schneide sie sich in beide Arme und missbrauche Alkohol und Medikamente. Sie habe einen kleinen Bekanntenkreis, die meisten Beziehungen verliefen wechselhaft und kompliziert, nichts wünsche sie sich sehnlicher als eine feste Partnerschaft. Während der stationären Behandlung treten verschiedene Konflikte mit Mitpatienten oder Behandlern auf, da die Patientin sich sehr schnell zurückgewiesen und ungeliebt fühlt. Solche Situationen werden genau analysiert, zusätzlich erhält die Patientin intensive Einzel- und Gruppentherapie.
Nach Behandlungsende ist sie in der Lage, Anspannung ohne Selbstverletzungen und ohne Substanzmissbrauch zu verringern. Probleme in Beziehungen und Selbsthass treten nach wie vor auf, die Patientin kann sich davon jedoch etwas besser distanzieren.
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